Blogeintrag

Für kommunalen Klimaschutz

31,22 % holte Bündnis 90/Die GRÜNEN bei den Kommunalwahlen im vergangenen September in Oldenburg. Bedeutet seitdem für den Rat: politisch stärkste Kraft. 16 Ratsfrauen und -herren sind seit Beginn der Ratsperiode im November dabei, die Klimaziele in Oldenburg umzusetzen. Neu gewählt wurde Ruth Drügemöller, die durch ihren Job bei der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen reichlich erfahren ist, auf der kommunalen Ebene Klimaschutz umzusetzen.

Warum hast du dich bei den Kommunalwahlen bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN für ein Ratsmandat beworben? 

Mit meinem Ratsmandat will ich mich in eine ökologische und klimafreundliche Stadtpolitik einbringen. Mit meinem beruflichen Hintergrund als Stadt- und Umweltplanerin habe ich gute fachliche Voraussetzungen für die Ratsarbeit.

Was war dein bewegendstes Erlebnis im Wahlkampf? 

Die persönlichen Gespräche mit den Bürger*innen beim Haustürwahlkampf in Kreyenbrück waren für mich die interessantesten und aufschlussreichsten Momente des Wahlkampfes. Traurig fand ich es, wenn vielfach alleinstehende ältere Frauen ganz alleine in einem gefühlt 250 m² großen Haus leben und sich einsam fühlen. Das ist gar nicht so selten und ich denke, für diese Gruppe müsste man andere Wohnkonzepte entwickeln und anbieten. Das wäre in vielfacher Hinsicht ein Gewinn.

Welche Themen haben dich in deinem Leben politisiert?

Ich habe mich solange ich denken kann, für den Umwelt- und Naturschutz eingesetzt. Ohne eine intakte Umwelt verlieren wir unsere Lebensgrundlage. Seit 1990 haben wir 70% des Insektenbestandes verloren – das ist die Alarmstufe rot. Die Themen Erhalt der Biodiversität und Schaffung von Biotopen sind hochaktuell.

Welche Anekdote hast du in dieser Ratsperiode erlebt? 

Ich habe bisher noch keine berichtenswerte Anekdote erlebt.

Was hat dich am meisten Kraft gekostet? 

Meinen Fulltime-Job bei der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) und die Ratsarbeit unter einen Hut zu bringen, das ist rein zeitlich mitunter eine Herausforderung. Aber da ich bald in Rente gehe, ist es mit dieser Doppelbelastung ja bald vorbei.

Wie möchtest du im Rat für den Stadtteil aktiv sein, in dem du angetreten bist? 

Ich bin für den Oldenburger Stadtsüden, für die Stadtteile Kreyenbrück, Bümmerstede, Krusenbusch und Tweelbäke angetreten. Ich will die Belange dieser Stadtteile im Stadtsüden in die städtische Politik einbringen und mich für die Lösung möglicher Probleme auf städtischer Ebene einsetzen.

Wir brauchen im Stadtsüden eine Haltestation der Bahn in die Stadt und in Richtung Osnabrück und natürlich eine Verbindung zwischen den Stadtteilen Kreyenbrück und Krusenbusch. Leider dauert die Umsetzung von Planungen ja immer viel länger als einem lieb ist.  Aber diese Fragen werde ich ganz sicher im Blick behalten.

Dein Humor ist gefragt, wenn du diesen Satz bitte beendest: Oldenburg ist für mich wie … 

… kann ich nicht beantworten. Ich müsste mich für eine Antwort auf diese Fragen quälen und wäre dann im Zweifelsfalle auch nicht witzig. Das Risiko will ich nicht eingehen.

Quote oder nicht? 

Natürlich brauchen wir zunächst einmal die Frauenquote, damit Frauen in der politisch sichtbar werden. Insbesondere Mädchen müssen sehen, dass Frauen sich meinungsstark in die Politik einbringen und das auch für sich als eine mögliche Rolle erkennen. Barbies sind ja schön zum Spielen, aber für die Lebensgestaltung braucht es andere Vorbilder und Ziele.

Warum sollten Jugendliche mehr von Kommunalpolitik wissen?

Die kommunale Politik beeinflusst das Leben vor Ort unmittelbar. Auch junge Menschen müssen wissen, dass sie Einfluss nehmen können auf die Gestaltung ihres Lebensumfeldes und auf lokale Entscheidungen. Die Garantie der kommunalen Selbstverwaltung ist die Grundlage unserer Demokratie, die immer wieder neugestaltet werden muss – hierfür brauchen wir alle gesellschaftlichen Gruppen im Boot. Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit. Sie funktioniert ja nur mit der Beteiligung der Menschen und diese Beteiligung beginnt vor Ort.

Was wünschst du dir am Ende der Ratsperiode 2026 politisch erreicht zu haben?

Ganz konkret wünsche ich mir, dass wir die Wärmewende in Oldenburg mit dem Einsatz Erneuerbarer Energien überzeugend auf den Weg gebracht haben. Ich bin davon überzeugt, dass der Aufbau einer klimaneutralen Wärmeversorgung ohne Öl und Gas die zurzeit wichtigste Aufgabe der Kommunen ist. Wir müssen sicherstellen, dass wir unabhängig von den fossilen Brennstoffen werden und zwar aus Gründen des Klimaschutzes, der Sicherheit und schließlich auch aus finanziellen Gründen.

Schließlich wünsche ich mir natürlich, dass ich auch im Rückblick immer richtige Entscheidungen getroffen haben werde.

Dein Wunsch für 2022

Ein ausgeglichenes Klima und ein Ende des Krieges in der Ukraine.