Antrag

Erstellung eines Geothermie-Katasters für das Stadtgebiet Oldenburg

 

Beschlussvorschlag:

Die Fraktionen von SPD und Bündnis 90 / Die Grünen beabsichtigen, ein Geothermie-Kataster für das Gebiet der Stadt Oldenburg erstellen zu lassen. Dieses Kataster soll ausweisen, an welchen Orten eine oberflächennahe- und/oder oberflächenferne geothermische Energiequelle für den Betrieb einer Wärmepumpe zur Verfügung steht und genutzt werden kann sowie erste Hinweise zu Kosten und Wirtschaftlichkeit liefern.

Vor diesem Hintergrund wird die Verwaltung beauftragt zu prüfen,
1. welche Kosten für ein Geothermie-Kataster entstehen,
2. ob das Kataster mit eigenem Personal erstellt werden kann oder ob hierzu ein externes Büro beauftragt werden muss und
3. mit welchem Zeitumfang für die Erstellung des Katasters (inkl. der Vergabe an ein externes Büro, falls notwendig) gerechnet werden muss.

Begründung:

Zur Erreichung der vereinbarten Zielsetzung für Oldenburg, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden, müssen eine Vielzahl von Wärmeerzeugungsanlagen auf einen CO2-freien Betrieb umgestellt – bzw. für einen solchen Betrieb errichtet werden.
Eine ideale technische Lösung stellt hier die Installation von Wärmepumpen-Systemen dar, die primärseitig durch Erdwärme gespeist werden. Grundsätzlich kommen hierfür sowohl oberflächennahe- als auch durch Tiefenbohrungen erschlossene oberflächenferne geothermische Energiequellen infrage. Die aus Geothermie primärseitig gespeisten Systeme verfügen ganzjährig über eine sehr günstige Leistungszahl und emittieren – sofern sie mit ökologisch erzeugter Elektrizität betrieben werden – kein CO2. Auf dieser technischen Basis lassen sich sowohl Einfamilienhäuser – als auch ganze Quartiere mit umweltfreundlich erzeugter Wärmeenergie versorgen (Stichwort: „kalte Nahwärme“).

Um die Entwicklung bei künftigen Bau- oder Sanierungsvorhaben zu beschleunigen sowie eine schnelle Informations- und Entscheidungsmöglichkeit zu erhalten, ist ein Geothermie-Kataster1 für das Stadtgebiet eine große Hilfe; es vermeidet Fehlplanungen und beschleunigt Genehmigungsprozesse.
Wie bei dem bereits vorhandenen Solarkataster könnten interessierte Menschen sich schnell über die Machbarkeit einer erdwärmegespeisten Wärmepumpe informieren und eine erste Abschätzung der Kosten sowie erste Aussagen zur Wirtschaftlichkeit erhalten.

Dies würde deutliche Anreize für die Installation und den Betrieb dieser Wärmepumpensysteme liefern. Zu einem späteren Zeitpunkt kann von dem Kataster ausgehend eine kommunale Förderrichtlinie entwickelt werden.
Vor der endgültigen Beauftragung der Verwaltung, ein Geothermie-Kataster zu erstellen, bzw. erstellen zu lassen, sind die im Beschlussvorschlag angefragten Rahmenbedingungen zu klären.

f. d. Ratsfraktion  BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN                           f.d. SPD-Ratsfraktion

gez. Dr. Alaa Alhamwi, Maik Niederstein,                                 gez. Thomas Klein, Paul Behrens, Vally Finke,

Dr. Sebastian Rohe, Thorsten van Ellen

1 https://geodaten.emsland.de/portale/LK_Emsland_Geothermie/