Blogeintrag

Besuch in Høje-Taastrup

Auf Du mit dem Bürgermeister. Das ist in Dänemark so üblich, unabhängig welche Funktion jemand ausübt. So auch bei dem Besuch einer Delegation in Oldenburgs ältester Partnerkommune Høje-Taastrup (seit 1978). Bürgermeister Michael Ziegler begrüßte alle Delegationsmitglieder mit du. Die GRÜNEN Fraktion vertrat Rita Schilling, Sprecherin der Fraktion: „Die freundliche Aufnahme durch unsere dänischen Kolleg:innen hat uns tief beeindruckt. Besonders interessant für mich war die Realisierung der Konzepte der neuen Schule und bei dem "Kinder- und Kulturhaus" das Zusammenspiel von Musikschule, Freizeitstätte und einer Grundschule mit Kindergarten zu sehen, die damit auch Quartiere stärken.“

Høje-Taastrup hat etwas mehr als 55.000 Einwohner:innen und liegt ca. 20 Kilometer von Kopenhagen entfernt. Eine besondere europäische Komponente des Besuches war, dass neben der Oldenburger Delegation eine aus Valmiera in Lettland und eine weitere Delegation aus Ängelholm in Schweden dabei waren. Dergestalt wurde der europäische Gedanke gelebt. Auch dem besonders wichtigen Blick auf Osteuropa wurde Rechnung getragen. 

Ein Höhepunkt des dreitägigen Besuchs war der Besuch des „Læringshuset“, eine von Dänemarks führenden Schule des Projekt-basierten Lernens mit neuen Raum- und Unterrichtskonzepten. Die Gemeinde Høje-Taastrup hat eine übergreifende Vision für das Lernzentrum: Es soll dazu beitragen, optimale Rahmenbedingungen für die Bildung und Erziehung ihrer Kinder und Jugendlichen zu schaffen, damit sie in der sich wandelnden Gesellschaft der Zukunft bestehen und zu einer nachhaltigeren Welt beitragen können. Rita Schilling hat dieses Konzept gefallen: „Die jungen Menschen werden so zu neugierigen, aktiven und mitgestaltenden Bürger:innen.“

Auch wurde das Dansk Retursystem besichtigt. Dansk Retursystem  ist ein großer gemeinnütziger Inklusionsbetrieb, der für Kommunen und Regionen Plastikmüll sammelt und verarbeitet. Gleichzeitig entstehen durch enge Kooperationen mit anderen Betrieben spezielle und sehr erfolgreiche Beschäftigungsverhältnisse für Personengruppen mit besonderen Fähigkeiten, die auf dem sog. ersten Arbeitsmarkt keine Chance haben.

Dann ist Nordic Harvest besucht worden,  die nach eigenen Angaben größte sogenannte Vertical Farm Europas. Dort werden Gemüse und Kräuter in Laboren gezüchtet. Es kommen keine Pestizide zum Einsatz. Die Produkte sind lange haltbar und haben keinen Abfall. Das Unternehmen sieht in seiner Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel in der Versorgung mit Nahrungsmitteln. 

Wer sich für den Besuch interessiert und mehr erfahren möchte, nimmt sehr gerne Kontakt mit Rita Schilling auf: rita.schlling@gruene-oldenburg.de