Leider befindet sich der Umweltausschuss nicht in der Pflicht Beschlüsse gegen oder für Baumfällungen zu fassen, wenn diese im Zusammenhang mit Baumaßnahmen stehen, die im Stadtplanungs- oder Verkehrsausschuss abgewogen und beschlossen wurden. Es steht selbstredend den Fraktionen frei, zu neuen Erkenntnissen in den weiteren Beratungen zu kommen und die Beschlüsse der vorherigen Ausschüsse zu stoppen. Um die Sichtweise der Umweltausschussmitglieder zukünftig breiter in die Beratung des Bauausschusses miteinfließen lassen zu können, trägt die ab 2015 geänderte Sitzungsfolge bei, für die sich die Grünen seither stark gemacht haben. In der im Artikel benannten Angelegenheit jedoch, wurden die Bäume eingehend untersucht, so dass die Grünen ebenso zur Einschätzung kamen, dass die sukzessiven Fällungen unumgänglich sind. Um sich ein Bild von der Lage zu machen, fand am 2. April einen Ortstermin statt, bei dem das angefertigte Baumgutachten erläutert wurde. Hier konnte sich auch Ausschussvorsitzende Sinje Eichner ein Bild vom Zustand der Bäume machen, die sich zu einem großen Teil in der Resignations- bzw. Stagnationsphase befanden, vom Hallimasch-Pilz befallen waren oder einen hohen Totholzanteil besaßen. „Leider mussten wir zu der Einschätzung kommen, dass auch aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht eine Entfernung der Bäume unumgänglich ist“, so Eichner. Zu Beginn des Jahres hatte sich die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen dafür eingesetzt, das in die Kritik geratene Verfahren zunächst zu stoppen und zu hinterfragen. Die Ergebnisse der Besichtigung wurden darauf – so auch der Berichtsvorlage für den Umweltausschuss zu entnehmen – in der Verkehrsausschusssitzung vom 21. Juli vorgestellt und beraten. Im Umweltausschuss vom 11. Dezember lagen keine neuen Erkenntnisse vor, so dass die Fällungen zur Kenntnis genommen wurden. Nachpflanzungen soll es an Ort und Stelle geben. „Um den Alleecharakter aufrecht zu erhalten, ist es uns wichtig, dass hier entsprechend Nachpflanzungen vorgenommen werden, die hoffentlich lange dem Stress aufgrund des hohen KfZ-Verkehrs trotzen können“, sind sich Beer und Eichner einig. Der Anteil des Schwerlastverkehrs an der Edewechter Landstraße, der sich allein von 2000 bis 2011 mehr als verdoppelt hat, trägt aufgrund seiner Emissionen und Drucks auf die sich unter die Fahrbahn erstreckenden Wurzeln wesentlichen zum jetzigen Zustand der Bäume bei. „Wenn wir zukünftig länger Freude an unserem Straßenbegleitgrün haben wollen, müssen wir insbesondere über unser Mobilitätsverhalten sprechen“, so Fraktionssprecher Sebastian Beer abschließend. gez. Sinje Eichner, Sebastian Beer
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