Wir bitten die Verwaltung um die schriftliche Beantwortung folgender Fragen:
- Gibt es verbindliche Richtlinien der Stadt Oldenburg für das Thema „Kunst am Bau“?
- Gab es solche Richtlinien früher und wenn ja, warum und wann wurden sie abgeschafft?
- Wie hoch war der jährliche Etat der Stadt in den letzten fünf Jahren für Hochbaumaßnahmen?
- Bei welchen Bauprojekten der Stadt wurde in den letzten 5 Jahren ein Etat „Kunst am Bau“ vorgesehen, in welcher Höhe und was wurde realisiert?
- Wie hoch war der jährliche Etat der Stadt in den letzten fünf Jahren für die städtebauliche Gestaltung des öffentlichen Raums mit Kunst?
- Welche Kunstwerke wurden für den öffentlichen Raum angeschafft und welche Kunstwerke von regionalen Künstlern?
- Wie bewertet die Verwaltung die Notwendigkeit einer verbindlichen Richtlinie für Kunst am Bau bzw. Kunst im öffentlichen Raum?
Begründung:
Kunst am Bau ist ein sichtbares Zeichen der Gegenwartskultur. Zahlreiche Städte haben aus kulturellem Anspruch heraus, verpflichtende Regelungen erlassen einen bestimmten Anteil der Baukosten für Kunstwerke zu verwenden.
Anders als Kunst, die sich hinter Türen in Museen, Galerien oder im Privatbesitz befindet, begegnet Kunst im öffentlichen Raum allen. Kunst auf Plätzen, in Parks oder an Gebäuden ist ein niederschwelliges Angebot, das zur Auseinandersetzung mit Kunst anregt. Kunst kann den öffentlichen Raum aufwerten, dokumentiert darüber hinaus historische und soziale Ereignisse und kann so den gesellschaftlichen Diskurs bereichern.
Dazu kommt, dass die Covid-19-Krise die Kunst- und Kulturwelt in ernste Schwierigkeiten gebracht hat. Eine verpflichtete Zusammenarbeit zwischen Bauwirtschaft und Künstlerinnen und Künstlern wäre ein konkreter Schritt von Seiten der Politik, um die künstlerische und kulturelle Entwicklung in Oldenburg zu unterstützen und zu fördern.
Mit freundlichen Grüßen
f. d. Ratsfraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN f. d. SPD-Ratsfraktion
gez. Andrea Hufeland, Rima Chahine, gez. Ulf Prange, Bettina Unruh, Hannah Naber
Tim Harms, Jutta Schober-Stockmann