Redebeitrag Rita Schilling zu: Umsetzung des Energiekonzeptes des Sport- und Gesundheitsbades am Flötenteich / Rat am 09.10.2023 TOP 13.14
Es gilt das gesprochene Wort!
Anrede
Es ist bekannt, dass die Bäder in Oldenburg zu den energieintensivsten Betrieben der Stadt gehören. Wir haben das neue Sport- und Gesundheitsbad am Flötenteich beschlossen und die immense Herausforderung, dieses zu errichten. Der Neubau wurde aufgrund von Bedarfsanalysen notwendig, um genügend Schwimmflächen für Schule und Sport zukünftig ganzjährig bereitzustellen.
Dies ist ein wichtiges Projekt öffentliche Daseinsvorsorge!
Dabei war klar: Ein weiter so mit den bisherigen Energiekonzepten, basierend auf fossiler Energie darf es nicht geben! Das war eindeutig auch politischer Wille dieses Rates. In November 2019 erteilte der Rat den Auftrag an den Bäderbetrieb, ein umfangreiches Konzept zur Nutzung regenerativer Energien zu erstellen.
Der Ratsbeschluss vom April 2021 zur Klimaneutralität in 2035 erfordert größtmögliche Anstrengungen von der Stadt, bei allen Gebäuden, ob im Bestand oder beim Neubau, Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziels umzusetzen.
Das hat sich der Bäderbetrieb auf die Fahnen geschrieben, ein umfängliches Energiekonzept unter Beachtung der Oldenburger Nachhaltigkeitsziele erarbeitet und nunmehr vorgelegt.
Unsere Fraktion unterstützt dieses Konzept ausdrücklich. Wir danken auch an dieser Stelle gern der Geschäftsführung für das Konzept, in das sehr viel Expertise von verschiedenen Fachleuten geflossen ist. In mehreren Gesellschafterversammlungen und im Ausschuss für Finanzen und Beteiligungen wurden Ratsmitglieder umfänglich
beteiligt und konnten sich intensiv mit einzelnen Fragen auseinandersetzen.
Ein Ziel war und ist, möglichst wenig Energiebedarf entstehen zu lassen durch bauliche oder technische Maßnahmen, technische Steuerungsanlagen für den laufenden Betrieb des Bades.
Das zweite Ziel ist, möglichst viel klimaneutrale Energie zu verbrauchen.
Der immense Wärmebedarf soll gedeckt werden durch Nutzung von Geothermie. Geothermales Wasser wird aus der Tiefe gefördert und liefert letztendlich Wärme für das Bad. Grundlage ist eine Machbarkeitsstudie, Genehmigungsbehörden haben positive Signale gegeben.
Deckung des Strombedarfs:
Neben den Photovoltaikanlagen auf dem Dach soll eine Floating-PV-Anlage auf dem Flötenteich errichtet werden. Die bisherigen Untersuchungen vom Fraunhofer Institut und Gespräche mit Oldenburger Genehmigungsbehörden ergeben eine Machbarkeit dieser Anlage. Eine Floating PV-Anlage gewinnt 10 bis 15 Prozent mehr Strom als eine Dachanlage durch die Kühlwirkung des Wassers und immer perfekter Ausrichtung zur Sonneneinstrahlung.
Etwa 70 % des Strombedarfs soll so durch Photovoltaik gedeckt werden können. Der weitere Bedarf muss dann bspw. durch Bezug von Ökostrom gedeckt werden.
Diese Investitionen sind nötig und müssen für die Zukunft unserer Kinder getätigt werden!
Ökologisch ist das Energiekonzept absolut richtig. Selbstverständlich müssen die ökonomischen Fördermöglichkeiten voll ausgeschöpft werden!
Wir unterstützen den heutigen Beschluss, der hoffentlich, wie im Finanzausschuss, heute einstimmig gefasst wird.